Freitag, 18. Februar 2011

EBR 1190RS - The Beginning Of A Great Comeback?

Ein Geheimnis war sie ja aufgrund des Viralmarketings im Internet längst nicht mehr, immer wieder hat die kleine Truppe aus East Troy das Interesse wach gehalten. Nun ist es also fertig: das erste straßenzugelassene Superbike aus dem Hause Erik Buell Racing - die EBR 1190RS.
Die auf den Bildern zu sehende "Carbon Edition" trumpft mit reichlich CFK und einem kompletten ÖHLINS-Fahrwerk auf, es gibt eine neue Version der ZTL²-Bremsscheibe (diesmal genutet und nicht gelocht) und ein modernes Dashboard als Infozentrale für den Fahrer.
 Das Vorderrad ist nochmals filigraner als die bekannte XB-Version, das, optisch nicht so ganz stimmige, Hinterrad ist eine komplette Neukonstruktion. Die Räder sind nunmehr aus Magnesium gegossen, was sie mit unter 3,2 kg vorn und unter 4,5 kg hinten verdammt leicht macht. Sie stammen nun nicht mehr von ENKEI in China sondern von einem Unternehmen aus Ohio, USA.
Der Motor ist seit der 1190RR bekannt, er hat dank 106 mm Bohrung 1190 cm³ Hubraum. Mit riesiger Airbox, Titanventilen, Schmiedekolben und geschmiedeten Pleueln soll sich der Motor leistungsmäßig auf dem Niveau einer Ducati 1198 bewegen - also um die 125 kW (170 PS) an der Kurbelwelle.
Der Kenner wird wohlwollend registrieren, dass auch die 1190RS die dreiteilige Kühleranordnung der 1190RR übernommen hat, die trotz des weit vorn sitzenden Motors ein schlankes Motorrad mit kleiner Stirnfläche erlaubt. Neu dazugekommen ist die konsequente Abführung der heißen Kühlerluft durch spezielle Schächte in der Seitenverkleidung. Die Front weckt mit der vertikalen Anordnung der Projektionsscheinwerfer Erinnerungen an die stets verkannte Ducati 999, das Gesamtpaket würde ich aber deutlich gefälliger nennen.
 Sofort ins Auge fällt natürlich der Buell-untypische seitliche Endschalldämpfer, der optisch doch arg an die verflossenen 250cc-Zweitakt-GP-Rennmaschinen erinnert... etwas zu viel retro für meinen Geschmack... Hier ist Buell offenbar mit seinen begrenzten Ressourcen in die Zwickmühle geraten - einerseits folgt der Endschalldämpfer nun so gar nicht dem Ziel der perfekten Massenkonzentration um den Schwerpunkt auf der anderen Seite musste man zusehen, das Emissionsverhalten homologationsfähig zu bekommen, ohne dass der Motor zu viel von seiner Power verliert. Die nun vorgestellte Version ist offensichtlich der preisgünstigste  Kompromiss. Deutlich erfreulicher liest sich die Gewichtsangabe - mit ca. 180 kg vollgetankt ist die EBR 1190RS das absolute Leichtgewicht unter den Street legal superbikes!
Preise? Nun ja, die "Carbon Edition" wird wohl um die 40.000 U$D kosten, eine "Einstiegsversion" auf dem Preisniveau der Ducati 1198R soll es aber auch geben. Muss uns in Europa derzeit auch nicht kratzen, aus erster Hand war zu erfahren, dass die EBR 1190RS vorerst nicht nach Europa kommen wird. Die zunächst geplanten 100 Stück hofft man komplett in den Vereinigten Staaten verkaufen zu können. Erst wenn sich das nicht abzeichnen sollte, wird über die ca. 25.000 € teure EU-Homologation nachgedacht.
 
©Bilder: Steve Anderson / EBR / Cycle World

Keine Kommentare: